Besondere Anlässe unserer Gemeinde

Hier finden Sie vergangene, spezielle Anlässe unserer Kirchgemeinde. Die Seite wird laufend ergänzt.


Das Berner Zeichen der Erinnerung beim Schloss Hindelbank

Die Kulturkommission Hindelbank und die Kirchgemeinde Hindelbank luden am Mittwoch, 7. Juni 2023 anlässlich der Aufrichtung der ZEDER Gedenktafel beim Schloss Hindelbank zu einer schlichten Feier in der Kapelle der Justizvollzugsanstalt (JVA) ein. Die Feier wurde musikalisch von Daniel Woodtli am Piano und mit Trompete und Flügelhorn umrahmt, Pfarrerin Susanna Meyer gestaltete den liturgischen Rahmen. 

Die Anstaltsdirektorin Annette Keller erinnerte daran, dass sich am 10. September vor 13 Jahren (2010) Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft und Vertreterinnen ehemaliger administrativ versorgter Frauen im Schloss versammelten. Die damalige Bundesrätin Eveline Widmer Schlumpf entschuldigte sich bei ihnen und allen Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen im Namen des Bundesrates für das ihnen zugefügte Unrecht. Hindelbank war über Jahrzehnte DER Ort gewesen, an dem Frauen, die nicht nach den damaligen moralischen Vorstellungen lebten, «administrativ versorgt» werden konnten. Und Hindelbank ist der Ort, an dem diese Praxis erstmals offiziell ein «Unrecht» benannt wurde.

Im Rahmen der «Jubiläumsfeierlichkeiten 300 Jahre Hindelbank - das Schloss - die Anstalt - das Dorf» vor 2 Jahren war das Unrecht der administrativen Versorgung in der Ausstellung im Schloss und in der Publikation aufgezeigt worden. Nun wurde an diesem Ort im Rahmen der Berner Aktion «Zeichen der Erinnerung» mit einer Gedenkfeier noch einmal ein Zeichen gesetzt. 

Gemeinderat Urs Wettstein wies darauf hin, dass es bei ZEDER auch um die «Verdingkinder» geht. Nach Schätzungen waren es Hunderttausende von Kindern, welche in der Schweiz bis in die 1960er Jahre fremdplatziert («verdingt») wurden, weil die Familienverhältnisse ökonomisch instabil waren oder weil die Eltern in sittlicher Hinsicht als fragwürdig galten.

Gemeinderätin und Vorsteherin der heutigen Sozialbehörde Madeleine Siegenthaler legte dar, was heute von politischer Seite unternommen wird, um Leid und Trauma betroffener Kinder zu verhindern. Mit der Neugestaltung als Kinds- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) wurde 2013 eine Professionalisierung angestrebt, um Fürsorge-Entscheide besser abzustützen und Willkür zu verhindern. Die Verantwortlichen gehen sehr früh in die Familien und begleiten sie im Rahmen einer Beistandschaft. Wenn immer möglich soll der Entzug des elterlichen Sorgerechts verhindert werden. Muss dennoch das elterliche Sorgerecht entzogen werden, ist es immer noch wie früher eine sehr emotionale Angelegenheit und für alle Beteiligten sehr traurig.

Der in Hindelbank als Arztsohn aufgewachsene Rechtsanwalt Christoph Reichenau erinnerte in einem eindrücklichen Votum daran, dass es im Rahmen der Aufarbeitung noch eine letzte Meile gibt: In den oft abschätzig oder despektierlich verfassten Akten finden sich strittige oder unrichtige Inhalte Aussagen über Betroffene. Diese haben gesetzlich zwar die Möglichkeit zu Gegendarstellungen und Vermerken. Doch der Weg dahin ist oft mühsam und beschwerlich und erfordert Unterstützung.


Veranstaltungsreihen 2022 und 2023

In der Kirchgemeinde Hindelbank fanden im Jahr 2022 die Veranstaltungsreihen «Leb wohl – ich bin dann mal weg…» und im Jahr 2023 "Liebe(s)Leben statt.

Ein grosses MERCI an alle, die in irgendeiner Form an diesen Anlässen mitgemacht und dabei waren!

Veranstaltungsbroschüre der Reihe 2022

Veranstaltungsbroschüre der Reihe 2023

 


Besuch einer Pfarrerin aus China

Am 1. Adventswochenende 2022 hat die Pfarrerin Tian Feng aus Shanghai die Kirchgemeinde Hindelbank besucht. Ihr Besuch fand im Rahmen eines Studiums am ökumenischen Institut in Bossey statt.

Die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn haben einen Filmemacher beauftragt, Tian Feng und Lea Brunner einen Tag lang zu begleiten.